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Mord auf dem Stundenplan im Vilshofener Gymnasium

Einen mörderischen Einblick in meine Schreibwerkstatt bot ich Anfang der Woche den Schülerinnen und Schülern der 9. Klassen des Vilshofener Gymnasiums. Die Fachbereichsleiterin Iris Niederfeilner lud mich Ende letzten Jahres dazu ein. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir beide keine konkrete Vorstellung davon, was uns erwarten würde.

Da ich gerade mitten im Schreiben meines nächsten Krimis bin, entschied ich mich kurzerhand dafür, eine besondere Szene aus diesem neuen Stoff vorzulesen und die Schüler dazu einzuladen sich als Lektoren zu versuchen. (Tatsächlich bekam ich von einer Schülerin einen sehr gut beobachteten Tipp).

Am Montag traf ich auf rund 100 sehr interessierte und aufgeschlossene Schülerinnen und Schüler sowie zwei Lehrkräfte, las und erzählte und spürte, dass das Interesse groß ist.
Bis ein Buch veröffentlich wird, arbeite ich meist schon am nächsten Fall und kann mich nur noch schwer daran zurückerinnern, wie ich beim gerade abgeschlossenen Buch vorgegangen bin. Nicht so im jetzigen Stadium. Und so erzählte ich von der Ideenfindung, der Namenswahl und meinen Mordplänen.

Am zweiten Tag hatte dann jede Klasse für sich Gelegenheit, mit mir zusammen einen eigenen Mordfall zu konstruieren. Die Finger schnellten in die Höhe und es wimmelte nur so von Tatortkonstruktionen. Schließlich ist ein Mord schnell geplant, dachten wohl alle, aber ganz so einfach wollte und konnte ich es den jungen Autoren von morgen nicht machen.
Mit gezielten Gegenfragen nahmen wir also jedes Konstrukt unter die Lupe und so mancher machte große Augen, nachdem sich herausstellte, dass man beim „Morden“ doch viel mehr beachten muss, als einfach schnell ein Opfer auszumachen.
Am Ende waren viele tolle Ideen diskutiert und manche auch festgehalten worden. Jetzt können die Geschichten niedergeschrieben werden.
Für mich waren es sehr unterhaltsame und interessante Tage und tatsächlich blieb die eine oder andere Idee hängen und wird sich vielleicht einmal in einem meiner Krimis wiederfinden.

Insgesamt bin ich der Meinung, dass so eine Unterrichtsstunde dazu beiträgt, durchaus die Sinne für bzw. gegen Gewalt zu schärfen. Es ist nämlich viel leichter gedacht, einfach zuzuschlagen, jemanden zu erschießen oder aufzuhängen. Als Autorin muss ich mich aber mit jeder Figur beschäftigen und muss wissen, was in ihr oder ihm vorgeht, was sie denkt, fühlt und bewegt.

Das gilt für Täter wie für Opfer. Hinzu kommt, dass alles, was unter der Rubrik „Mord“ vor allem auf den Bildschirmen zu sehen ist, keine Gerüche verbreitet und nur selten der Realität standhält. Mein Bestreben ist es jedoch, jedes noch so kleine Detail zu erklären und zu beschreiben, nüchtern aber gewissenhaft.

Resümierend betrachtet war es eine Veranstaltung mit doppeltem Lerneffekt – die Schüler lernten die Entstehung eines Krimis in Grundzügen kennen – und ich habe wichtige Details und Erfahrungen für meine kommende Arbeit gesammelt.

Ich freue mich bereits auf die nächsten Schulklassen.

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